Der richtige Start in den Frühling
Wenn die Tage wieder länger werden, die Temperaturen weiter und weiter nach oben klettern und die Sonne täglich mehr an Kraft gewinnt, dann steht der Frühling vor der Tür. Das bedeutet auch, dass die Pferde wieder auf die Weide kommen und der Fellwechsel bald startet. Hier sollte man darauf achten, alles richtig zu machen, denn sonst können Koliken, Durchfälle oder sogar Hufrehe die Folge sein.
Achtung: Falsches Anweiden ist gefährlich
Der Organismus des Pferdes braucht eine Zeit lang, bis er sich auf neue, veränderte Bedingungen eingestellt hat. So ist es auch beim Anweiden. Geht der Übergang von rohfaser- und eiweißarmer Ernährung auf rohfaserarme, aber eiweißreiche Ernährung, wie z. B. Gras zu schnell, dann bekommt die Darmflora Probleme. Es sind nämlich unterschiedliche Bakterien, die diese beiden Arten von Futter verdauen. Sterben plötzlich zu viele Bakterien von einer Sorte, weil sie keine Nahrung mehr bekommen, kann die Darmflora kippen. Die Folge sind im besten Fall Durchfall und Koliken, im schlimmsten Fall kommt es zu Vergiftungen und Hufrehe.
Die Lösung ist richtiges Anweiden, damit es gar nicht erst soweit kommt.
Wie richtig angeweidet wird
Am wichtigsten ist es, das Anweiden nicht zu schnell anzugehen. Es sollte über einen Zeitraum von mindestens zwei, am besten jedoch vier Wochen vorgenommen werden. Das Wetter sollte dabei übrigens keine Rolle spielen. Es kann noch so warm und schön draußen sein, denken Sie an die Gesundheit ihres Pferdes und gehen Sie es langsam an.
In der ersten Woche reichen fünfzehn Minuten pro Tag, die das Pferd auf der Weide verbringt, völlig aus. Dabei können Sie das Pferd ohne Weiteres an der Hand grasen lassen. In der zweiten Woche können Sie die Zeit auf eine halbe Stunde verlängern. In Woche drei passt eine Stunde gut und ab dann können Sie die Weidezeit kontinuierlich, aber langsam steigern.
Ein guter Tipp ist, das Pferd vor dem Weidegang noch einmal mit Heu zu versorgen. Das bremst den Appetit auf Gras und versorgt das Tier auch mit der so wichtigen Rohfaser.
Zusatzfutter trotz Weidehaltung?
Grundsätzlich ist Weidegras sehr nährstoffreich und liefert viel Energie. Wenn Sie also Zusatzfutter geben, sollten Sie es an diesen Faktor anpassen und bspw. Kraftfutter verwenden, das nicht zu viel Energie liefert.
Was auf jeden Fall gefüttert werden kann, ist verdauungsförderndes Zusatzfutter. Dieses hilft, das Pferd auf die Weidehaltung und die ungewohnte Ernährung umzustellen.
Achten Sie bei Weidehaltung immer darauf, dass Ihr Pferd genügend Mineralstoffe bekommt. Die Böden sind heute nämlich teilweise sehr ausgelaugt (wobei das regional unterschiedlich ist). Es kann deshalb bei Weidehaltung immer wieder einmal zu einer Unterversorgung kommen, was langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Wie den Fellwechsel im Frühjahr unterstützen?
Wie wir alle wissen, kommt der Fellwechsel so oder so – verhindern lässt er sich nicht. Also unterstützen wir unser Pferd, damit es möglichst gut durch den Fellwechsel kommt. Besonders wichtig ist der Ernährungszustand des Tieres. Nur, wenn es mit allen Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen … gut versorgt ist, kommt es gut durch den Fellwechsel. Sind diese Nährstoffe nicht in ausreichendem Maße vorhanden, kann sich der Fellwechsel verzögern oder es zu einer erhöhten Erkrankungswahrscheinlichkeit danach kommen, weil der Organismus des Pferdes zu sehr angestrengt wurde.
Besonders wichtig sind essentielle Aminosäuren, denn diese benötigt der Organismus des Pferdes beim Bilden von Haaren. Diese sollten also zugefüttert werden. Darüber hinaus sollte auf die ausreichende Versorgung mit Selen, Zink, Kupfer sowie den Vitaminen A, E und allen B-Vitaminen geachtet werden. Dafür kann man ein Mineralfutter verwenden.
Auch eine ausreichende Proteinversorgung ist wichtig. Das ist vor allem zu beachten, wenn das Heu nicht genügend Proteinquellen enthält.
Empfehlenswert ist auch die Zusatzfütterung von Leinöl. Es enthält viele mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die für ein glänzendes Fell sorgen und die Verdauung anregen.
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