Gesund durch den Winter
Kalte Temperaturen bedeuten für Lebewesen eine Herausforderung und auch Strapazen. Das gilt natürlich auch für Pferde. Trotz Winterfell benötigen sie besondere Pflege und ausreichende Nährstoffe, um den Herausforderungen des Winters trotzen zu können.
Unterstand
Feuchtigkeit, Wind und Kälte machen Pferden im Winter stark zu schaffen. Es ist deshalb essentiell, dass die Tiere windgeschützte, trockene Unterstände zur Verfügung haben, um Krankheiten und Unterkühlungen zu verhindern.
Bei mehreren Pferden sollte auch genügend Platz für rangniedere Tiere sein, damit diese Rückzugs- und Ausweichmöglichkeiten haben.
Futter
Besondere Anforderungen an die Ernährung und ein erhöhter Energiebedarf im Winter machen es erforderlich, dass die Fütterung angepasst wird. Grundsätzlich sollte die Energieversorgung durch die Fütterung an die Arbeitsleistung und die Außentemperatur angepasst werden.
Weiters sollte eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen und vor allem Raufutter gewährleistet sein. Raufutter ist am wichtigsten. Pferde sollten im Winter mindestens 14 Stunden pro Tag die Möglichkeit haben, Raufutter zu fressen. Die Mindestaufnahmemenge beträgt 1,5 Kilogramm Heu plus Stroh pro 100 Kilogramm Pferdegewicht pro Tag. Das Raufutter sollte dabei qualitativ unbedingt hochwertig sein. Überprüfen Sie auch regelmäßig, ob das Heu schimmelt.
Ist die Arbeitsintensität des Tieres hoch, sollte zusätzlich Kraftfutter gefüttert werden. Dafür eignen sich Müsli, Pellets und Hafer. Vorsicht bei Getreide: zu viel kann zu Übersäuerung führen.
Auch Saftfutter oder Mash aus frischen Früchten und Gemüse kann ein oder zwei Mal pro Woche gefüttert werden.
Fellpflege
Trotz niedrigerer Temperaturen kann es sein, dass Pferde tatsächlich im Winter mehr schwitzen als im Sommer. Grund dafür ist das Winterfell. Durch das dichte Fell wird Wärme nur sehr langsam abgeleitet und die Tiere schwitzen länger. Das erfordert natürlich besondere Pflege.
Nach jedem Training oder Ausritt muss das Pferd im Winter geputzt werden. Leider ist es oft zu kalt, um das Pferd ordentlich mit Wasser zu waschen. Und dann dauert es ewig, bis die Tiere wieder trocken sind. Was kann man also tun?
Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass die Pferde schon vor dem Reiten ausreichend gepflegt sind. So hat man nachher weniger zu tun und muss sich nicht mit altem, eingetrocknetem Dreck herumplagen.
Wie einfach oder schwierig eine regelmäßige Fellpflege ist, hängt auch von der Dicke des Winterfells ab, was natürlich von Pferd zu Pferd unterschiedlich ist. Bürsten mit groben Borsten oder Ausdünnbürsten sind ein gutes Hilfsmittel. Damit kann man Hautschuppen, Schmutz und abgestorbene Haare entfernen.
Achten Sie vor dem Reiten darauf, dass ihr Pferd wirklich sauber ist. Eingetrockneter Schmutz oder Schweiß können sonst nämlich schnell zu Reizungen der Haut führen. Besonders die Bereiche unter dem Kinn, um die Ohren, bei den Ellbogen und im Bereich der Sattellage sind anfällig. Überprüfen Sie auch, ob die Ausrüstungsgegenstände sauber sind.
Oberstes Ziel sollte es im Winter immer sein, ihr Pferd mit so wenig Wasser wie nötig so sauber wie möglich zu bekommen. Dazu kann auch ein feuchter Schwamm verwendet werden, mit dem die verschwitzten Bereiche kräftig abgerieben werden. Reinigt man immer ein kleines Areal nach dem anderen, kann man dieses danach gleich trocken reiben.
Krankheiten
Das Krankheitsrisiko erhöht sich in den nasskalten Tagen des Winters. Genaue Beobachtung ist wichtig. Sollten Sie ein Zittern bei einem Tier erkennen, führen Sie es in den Stall. Auch auf Krankheitsanzeichen sollte ständig geachtet werden. Oft beginnt es mit einem Husten. Bekommt das Pferd dann noch Schnupfen (Nasenausfluss), ist das ein klares Zeichen für eine Erkrankung. Anzeichen können auch Fressunlust und Änderungen im Verhalten sein. Am besten ist es, wenn dann ein Tierarzt gerufen wird. Kranke Pferde sollten nach Möglichkeit isoliert werden, damit sie nicht auch noch andere Tiere anstecken.
Schutz vor Kälte und Nässe
Trotz des dickeren Winterfells können Pferde durchaus empfindlich auf Kälte reagieren und frieren. Decken Sie bei niedrigeren Temperaturen die Tiere ein. Die Größe der Pferdedecke sollte dabei aber dem jeweiligen Pferd angepasst werden.
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