Was ist Weidemyopathie?

Was ist Weidemyopathie?

Was ist die atypische Weidemyopathie?

Die atypische Weidemyopathie ist eine tödliche Erkrankung bei Pferden, die durch das Toxin Hypoglycin A hervorgerufen wird. Es kommt dabei zu einer Störung des Muskelstoffwechsels, was innerhalb von nur drei Tagen tödlich sein.

Hervorgerufen wird die Weidemyopathie, wenn Pferde die Samen von bestimmten Ahornarten fressen.

Jüngere Pferde und solche, die mehr als 12 Stunden pro Tag auf der Weide stehen, sind übrigens anfälliger für diese Erkrankung, obwohl jedes Pferd an Weidemyopathie erkranken kann.

Symptome der saisonalen Weidemyopathie

Die Symptome der Weidemyopathie schreiten sehr schnell voran. Tatsächlich verläuft die Krankheit innerhalb von 72 Stunden tödlich, wenn sie nicht sofort entdeckt und behandelt wird. Die folgenden Anzeichen sind die häufigsten:

  • geschwächte Muskeln
  • Apathie
  • Müdigkeit
  • Verdunkelte Schleimhäute
  • Zittern der Muskeln
  • Weigerung, sich zu bewegen
  • Liegeunfähigkeit (Unfähigkeit, nach dem Hinlegen aufzustehen)
  • Schneller und unregelmäßiger Herzschlag
  • Dunkel gefärbter Urin
  • Gelegentliches Würgen
  • Atembeschwerden
  • Versagen der Atmung
  • Kollaps
  • Koma

Ursachen der atypischen Weidemyopathie bei Pferden

Das Toxin Hypoglycin A ist in den Samen bestimmter Ahornsamen enthalten. Nicht alle Ahornarten enthalten Hypoglycin A, jedoch konnte es in den Samen des Berg- und Eschenahorns nachgewiesen werden.

Nach dem Verzehr wird Hypoglycin A in Methylencyclopropylessigsäure (MCPA) umgewandelt, die die Aufnahme und den Stoffwechsel von Fettsäuren verhindert. Die Muskeln werden nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt und dabei zerstört. Betroffen sind auch die Muskeln, die für das Stehen und Atmen benötigt werden, und sogar die Herzmuskeln werden beeinträchtigt. Dies führt zu einer zunehmenden Schwäche, die sich bis zum Koma und schließlich zum Tod führt.

Wenn Sie also glauben, dass Ihr Pferd die Samen eines dieser Bäume gefressen hat, sollten Sie Ihr Pferd sofort zu einem Tierarzt bringen, auch wenn Sie noch keine Symptome festgestellt haben.

Behandlung der atypischen Weidemyopathie bei Pferden

Die Behandlung Ihres Pferdes hängt davon ab, wie viele Samen aufgenommen wurden und wie lange das her ist. Hat das Pferd nur kleinere Mengen gefressen und treten keine Symptome auf, kann man nichts weiter tun, als das Tier für 12-24 Stunden zu beobachten. Wenn noch keine Symptome aufgetreten sind, Sie aber wissen, dass Ihr Pferd eine große Menge an Samen gefressen hat, wird der Tierarzt Ihr Pferd wahrscheinlich sofort mit Infusionen (Elektrolyte und Zucker), der Gabe von Schmerzmitteln und der Verabreichung von Vitaminen und Antioxidantien behandeln. Die Prognose hängt von der Schwere der Erkrankung ab und davon, wann sie erkannt wird. So lange das Pferd noch stehen kann, kann eine vollständige Heilung erfolgen.

Prophylaxe

Die besten Chancen bestehen ganz eindeutig in der Vorbeugung. Suchen Sie die Umgebung der Weide auf Ahornbäume ab und beseitigen Sie etwaige Keimlinge. Am besten geht man auf Nummer sicher. Es ist besser, ein Weide zu sperren bzw. auch einmal einen Baum zu fällen, als eines oder mehrere Pferde zu verlieren.

​​Bei kalten Temperaturen ist Aufstallen (v.a. nachts) gut, das Zufüttern von Kraftfutter, Mineralfutter und Heu guter Qualität ist auch wichtig. Dann beginnen die Pferde bei abgegrasten Koppeln nicht damit Laub, Rinde oder Totholz anknabbern. Entfernen Sie Laub immer wenn möglich und Düngen Sie die Koppeln mit Kalkstickstoff.

Die Gefahr verringert sich außerdem, wenn Pferde nicht länger als sechs Stunden täglich auf der Weide verbringen. Die meisten Fälle der Weidemyopathie ereignen sich übrigens im Frühling zwischen 1. März und 31. Mai sowie im Herbst zwischen 1. Oktober und 31. Dezember. Hier sollten Sie also besonders vorsichtig sein.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Pferd an Weidemyopathie erkrankt sein könnte, sollten Sie sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.